
Fiss in Tirol
Ursprüngliches Dorf
Auf einer flachen, nach Süden gerichteten „Sonnenterrasse“ liegt die beschauliche Gemeinde Fiss. Das rätoromanische Haufendorf mit seinem 600 Jahre alten Ortskern und den unverwechselbaren Hauseingängen lockt zahlreiche Urlaubsgäste nach Tirol. Und es ist nicht nur der ursprüngliche Charme des Dorfes. Die Urlauber spüren, wie sehr man sich hier um sie bemüht. Auch die actionreichen Freizeitattraktionen tragen zum großen Reiz des Dorfes bei.
Eine Urlaubsregion für Familien
Rekordverdächtige 2.000 Sonnenstunden werden auf der Sonnenterrasse Tirols jedes Jahr verzeichnet. Das heißt: viel Zeit, um die Natur in Fiss von ihrer schönsten Seite zu entdecken. Vor allem für Familien ist das Bergdorf eine Erholungsoase mit zugleich umfangreichem Unterhaltungsprogramm. Ob Skikurse in Bertas Kinderland oder ein Flug durch luftige Höhen mit dem Fisser Flieger oder der Riesenschaukel Skyswing. Alles ist möglich.
Historisches zu Fiss
Du bist an der Historie von Fiss interessiert? Dann geht’s nun auf eine kleine Reise in die Geschichte des Bergdorfes. So viel vorab: Woher die Ortsbezeichnung „Fiss“ stammt, ist schwer zu sagen. Vermutlich aus dem lateinischen „Fossa“ (= Graben) oder „Fodia“ (= Grube oder Mulde). 1288 wird der Name „Fusse“ zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt.
- Im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus erobern die Römer das Land und geben ihm den Namen „Rätien“.
- Im Laufe der Zeit vermischen sich die Römer mit den Einwohnern des Bergdorfes und das Volk der Rätoromanen entsteht. Auch Bajuwaren, Alemannen und Kolonisten aus dem Kanton Wallis mischen sich darunter.
- Die Römer bringen einige Neuerungen im Bauhandwerk mit: Statt einfacher Holzhütten baut man nun massive Häuser aus Stein.
Noch heute ist im rätoromanischen Haufendorf Fiss die Geschichte allgegenwärtig. Der über 600 Jahre alte Ortskern und die unverwechselbaren Hauseingänge prägen das Ortsbild.
Verkehrsberuhigung
Seit 1990 gilt in Fiss das Nachtfahrverbot in der Urlaubssaison. Von 23.00 bis 06.00 Uhr heißt es im Bergdorf daher: Motor abstellen. Ausgenommen sind lediglich Gäste, die an- oder abreisen und Bewohner, die in den Ort fahren oder ihn verlassen möchten.
Urlauber, die ihre Unterkunft in den Ortsteilen Fisser Höfe oder Telfes Höfe gebucht haben, dürfen auch zu den Nachtzeiten das Auto verwenden, zum Beispiel nach einer Abendveranstaltung. Im Winter gibt es in Fiss zusätzlich eine Fußgängerzone, die einen gemütlichen Spaziergang durch das Dorf erlaubt.
Das Fisser Blochziehen
Traditioneller Fasnachtsbrauch in Fiss
In Fiss im Tiroler Oberinntal wird einer der ältesten Tiroler Bräuche gelebt: das Blochziehen. Was es damit auf sich hat? Alle vier Jahre ziehen die Fisser Dorfbewohner zur Fasnacht einen 35 Meter langen Zirbenstamm durch das Dorf. Der „Bloch“ symbolisiert dabei einen Pflug, der die Erde aufbrechen und fruchtbar machen soll. Begleitet wird das Schauspiel von bunten Farben und Masken. Sie bringen zum Ausdruck, welch gewaltigen Naturkräften die bäuerlichen Bewohner in den Tiroler Alpen im Sommer wie im Winter ausgesetzt waren und sind. Tatsächlich zählt der Fasnachtsbrauch seit 2011 zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe!