Sauerbrunn in Ladis seit 1212
- Genuss


Trinkkuren mit heilender Wirkung
Die Reichen und Mächtigen ließen sich das Sauerwasser sogar bis nach Innsbruck liefern. Kein Wunder, werden ihm doch heilende Wirkungen zugeschrieben: Trinkkuren mit dem Sauerbrunn und Schwefelwasser sollen den Sohn von Erzherzog Ferdinand II. geheilt haben. Der dankbare Vater ließ daraufhin eine rote Marmorsäule errichten. Sie steht heute noch. Damals war die Quelle so stark, dass das Wasser meterhoch aus dieser Marmorsäule in die Luft sprühte. Aufgrund eines Erdbebens 1671 wurde die Quelle jedoch schwächer. „Geringe Schüttung“ nennt man das im Fachjargon, erklärt uns die Seniorchefin Burgl. Man merkt, dass ihr die Hausquelle und ihr Wasser am Herzen liegen.
Österreichs höchstgelegene Abfüllanlage
Das kleine, feine Tiroler Familienunternehmen füllt 300.000 Flaschen jährlich ab. So viele, wie große Hersteller an einem Tag. Doch man darf nicht vergessen, dass der Sauerbrunn Österreichs höchstgelegene Abfüllanlage ist. Auf 1.386 Metern entspringt die Heilquelle. Früher gab es sogar eine Materialseilbahn, mit der das abgefüllte Heilwasser ins Tal transportiert und von dort in die Welt geschickt wurde. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges ist das Tiroler Sauerwasser bis nach Russland und Abessinien geliefert worden – wenn das kein Beweis für Güte ist!
Wir nehmen jedenfalls noch einen Schluck vom Sauerwasser und füllen unsere Trinkflaschen mit dem kostbaren Nass auf. Dann geht es wieder zurück nach Ladis – jetzt bequem mit Gefälle und begleitet vom Rauschen des Baches.
Wasserweg -
Nomen ist Omen
Wir starten talwärts, immer dem Bach entlang. Hier dreht sich alles um den Namensgeber! Kleine Bächlein, Mühlräder und ein Waalnetzwerk, das sich sehen lassen kann. Vorbei an kleinen Highlights: Der Bach wird hier über ein ausgeklügeltes Waalsystem geleitet. Für Kinder ein toller Abenteuerspielplatz. Aber auch Erwachsene sind von diesen Wasserspielen begeistert. Als geschichtlicher Ausflug zum Kennenlernen dieser jahrhundertealten, alpinen Bewässerungstechnik bietet sich der Waal- und Wasserweg an. Waale sind Bewässerungskanäle, um Wasser über lange Distanzen zu leiten und trockene Gebiete zu bewässern. Der Waal in Ladis ist ganz klassisch aus ausgehöhlten Holzstämmen gebaut.