Die Schatzkisten: Hofläden in Serfaus-Fiss-Ladis
- Genuss


„Unsere Kunden sollen sehen, wie es bei uns aussieht und wo unsere Produkte herkommen“, sagt Hans Pittl. Der erste Automat ist gefüllt mit Lebensmitteln, die man jeden Tag braucht: Milch, Joghurt, Butter, Eier, Käse, alles aus eigener Produktion oder von Betrieben aus der unmittelbaren Umgebung. Im zweiten Automaten sind die „Delikatessen“ zu finden, wie Hans erzählt. Und Recht hat er: Neben lange gereiftem Almkäse gibt es hausgemachtes Pesto oder edle Schokolade, für die der Gasslbauer die Milch liefert.
Die Kunden der Familie Pittl sind sowohl Einheimische als auch Gäste. „Die meisten sind Wiederholungstäter“. Wichtig sei, neben der hohen Qualität auch ein breiteres Sortiment anzubieten. „Wer wegen einem Produkt kommt, lässt sich vielleicht noch zu einem weiteren inspirieren.“
Wie der Automat der Pittls ist der Hofladen 24/7 zugänglich. Der Stall für die Hälfte der Hühner ist übrigens gleich neben dem Hofladen: Als Florian an die Tür klopft, um sich bei den Hennen anzumelden, hört man schon das hundertfache Gackern. Kaum ist die erste Tür geöffnet, recken die ersten ihre Köpfe neugierig hervor. „Das mag ich an den Hühnern. Ich kenne kein anderes Tier, das so neugierig ist. Sie setzen sich sogar in meinen Traktor“, erzählt der Landwirt. Mehr darüber findest du hier im Blog über die Fisser Goggala, Henna und Giggerla.
Heute leben 50 bis 60 „Stoagraue“ (also Steinschafe), zwei Widder, 12 Ziegen, 25 Hennen und rund 40 Wachteln sowie zwei Esel am Hof. Die Schafe sind für die Zucht gedacht, nur wenige kommen in die Mast. Verkauft wird unter anderem das zarte Milchlammfleisch
„Wir bieten schon länger Direktvermarktung an. Jetzt eröffneten wir im Herbst 2021 den eigenen Hofladen. Neben Likören aus den eigenen Eiern gibt es hier Schaf- und Lammsalami, Lammschinken oder Bratwürstel zu kaufen“, sagt die Landwirtin. Die Schafwolle wird auch zu Kissen verarbeitet, die Felle werden gegerbt. „So versuchen wir, alles vom Tier zu verwerten.“