Fisser Imperial Gerste


Wie alles begann …
Der Fisser KARL RÖCK (1902 – 1963), der die landwirtschaftliche Fachschule in Imst in den 20er-Jahren abschloss, interessierte sich sehr für die Getreidezucht und erkannte das POTENTIAL der Fisser Imperial Gerste in den 1930er-Jahren (schwierige Zeit). Er hegte den Wunsch, aus einer alten verbrauchten Gerste etwas Neues zu züchten. Die alte Gerste, die zuvor angebaut wurde, würde nichts mehr taugen und sei ausgedörrt. „Fast 10 Jahre dauerte es, bis etwas ANSTÄNDIGES dabei herausgekommen ist“, so sein Sohn Herbert Röck. Er versuchte, die Gerste an verschiedenen Orten anzubauen. Die Äcker zwischen Fiss und Ried (Telfes Höfe) boten einen besonders guten Standort für die Fisser Gerste. „Mittlerweile wachsen ja sogar MARILLEN und WEINTRAUBEN am Talfas. Früher halt unsere Gerste“, erzählt Herbert. Auf jenen Äckern war bereits ein Anbau im März möglich. Auch im Dorf Fiss wurde die Gerste angebaut.
Birli binden
Im sogenannten "Lagerhaus" wurde die Gerste gereinigt. Eine Trocknungsanlage war zu jener Zeit nicht notwendig, da sie auf den Feldern auf „BIRLI", also Getreidebündel, aufgebunden und heim in den Stadel gebracht wurden. Bereits nach einem Monat wurde gedroschen. Die Gerste war besonders beliebt, da sie nicht nur als Nahrung für den Menschen diente, sondern auch „a BETT FÜRS VIECH" (Gerstenstroh) war. Die Gerste wurde zudem sehr gerne angebaut, da sie ein sehr ROBUSTES Korn ist und sich perfekt an das alpine Klima anpassen kann. Herbert Röck schildert dies eindrücklich, als er über den Verkauf von der Gerste nach NEPAL berichtet. 2014 verkaufte er 10 kg Gerste. Sie wurde anschließend auf rund 2.500 Meter über dem Meeresspiegel angebaut. Sie sei zwar gewachsen, ob sie jedoch REIF geworden ist, ist ihm nicht bekannt.
Nicht ganz vergessen
Die Fisser Imperial Gerste geriet jedoch NICHT GANZ IN VERGESSENHEIT. Auch wenn sie in Fiss für einige Jahre nicht mehr angebaut wurde, so wurde sie auf den Äckern im Raum Kitzbühel und in Oberösterreich immer angebaut. Warum in Oberösterreich? Die Familie Röck belieferte einst die Firma „Saatbau Linz“ mit Saatgut. So fand das Fisser Korn eine weitere Heimat im Osten Österreichs.
Zubereitung: 5-10 Minuten
In einem kleinen Topf Rapsöl auf etwa 220° C erhitzen. Die Gerste im Sturz ins Öl geben und kurz bei großer Hitze zum Puffen bringen. Sei vorsichtig, besonders wenn kleine Köche mit dabei sind: Das Fett wird extrem heiß. Achtung: Die Gerste darf nicht zu lange im Fett gebraten werden, da sie sonst bitter wird. Das Verpuffen der Gerste ergibt einen angenehm nussigen Geschmack.
Anschließend abseihen und auf ein Stück Küchenrolle auslegen, sodass das überschüssige Fett abtropfen kann. Solange die Gerste noch warm ist, leicht darüber salzen.