Fisser Blochziehen: (K)eine reine Männersache
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Moos und Teppichkleber
In gemeinsamer Arbeit entstanden neue Marketenderinnen-Trachten, das Miasmann-Kostüm oder auch die Bajatzl-Kostüme. „Für dieses Kostüm muss ein sportlicher Mann ausgewählt werden, denn der Bajatzl springt sogar von Dach zu Dach“, sagt Zita. Das letzte Bajatzl-Kostüm leistete übrigens fast 40 Jahre lang treue Dienste. „Hoffen wir, dass die neuen Kostüme auch so lange halten!“
Im Laufe der Jahre haben sich die Frauen ein ganzes Repertoire an Tricks angeeignet: „Für das Miasmann-Kostüm verwenden wir zum Beispiel Teppichkleber. Wir sind draufgekommen, dass damit das halb getrocknete Moos länger hält.“ Frisch restauriert kann der Miasmann am Tag des Blochziehens mit dem Bären kämpfen und wird anschließend vor den geschmückten Schlitten gespannt, um beim Ziehen des tonnenschweren Blochs zu helfen.
Für die Frauen beginnt die Arbeit ebenfalls Monate vor dem eigentlichen Fest: Ab dem Herbst werden Kostüme und Accessoires ausgebessert und neu gemacht. Sie selbst habe das Blochziehen allerdings auch in den Zwischenzeiten immer im Kopf, erzählt Zita. „Oft bringen mir sogar die Gäste Requisiten mit. Erst kürzlich hat mir jemand zwei Unterländer Trachtenhüte geschenkt. Ich habe sofort gedacht, dass wir diese verwenden könnten.“ Auch die Kelle, die der Schwoaftuifl in der Hand trägt, stammt aus ihrem Fundus. Was begeistert sie so sehr am Blochziehen? „Es ist der Zusammenhalt, das Gemeinsame. Schon beim Blochbaummarsch heißt es: "Mir Fiss’r halfa zåmm, ob Kind, ob Frau, ob Månn, weil miar sei stolz auf ins’r Tradition.“
Das zeigt sich auch in den Kostümen, welche Zita und die anderen Frauen jedes Jahr aufarbeiten. Die Leidenschaft, welche dahinter steckt, wird in jedem einzelnen Kostüm deutlich.