Fisser Blochziehen - Die Figuren - Teil 1
- Dabei sein
- Winter


Bauernpaarla, Bettler, Brautpaare, Geschwister und Dienstboten
Während das alte Bauernpaar bei den Stationen den Falz auslegt und eine Heugeburt nachstellt schleift das junge Bauernpaar die Sense.
Das Bettlerpaar sammelt Geld um den Leuten zu spüren zu geben, dass man sehr arm und auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Das junge Brautpaar mimt die Verliebtheit. Immer wieder hält der Bräutigam um seine Angebetete an. Das Brautpaar am Wagen gibt hingegen Einblicke in das eheliche Leben aus den Schlafgemächern.
Das Geschwisterpaar wandert durch die Gassen von Fiss und animiert die Zuseher zum Tanzen. Falls sich mal niemand finden lassen sollte, tanzen sie auch miteinander.
Die Dienstboten sind mit einem Korb voller Stroh unterwegs und stellen an den Stationen die damals und heute noch so wichtige Heuernte nach.
Holz und Fleisch –
damals überlebenswichtig
Holzer und Jäger waren wichtige Berufe. Sorgten sie immerhin dafür, dass die Familie nicht fror oder verhungerte. So sind sie auch beim Blochziehen dabei. Die Holzer hacken während des Umzuges kleinen Fichtenblöchen die Äste ab oder entfernen mit einem Schepser die Rinde, während die Jäger ihren Beruf repräsentieren.
Der erste Blick ins Dorfleben
Die Kraxenträger spazieren mit einem Korb und Jausenbrettern mit Käse und Speck durch die Besucher, während die Müller sich den Spaß machen und die Leute mit Mehl bestäuben.
Der Nachtwächter geht am Ende des Baumes mit dem Schwoaftuifl und singt sein Nachtwächterlied.
Das Schneiderpaar näht an den Stationen unterschiedliche Kleinigkeiten und verschenkt diese an die Besucher. Das Schusterpaar vollzieht das „Schuhe nageln“.
Die Liebe und der Schnaps
Das Liebespaar spaziert Hand in Hand durch das Dorf und zeigt offen seine Liebe. Einen gänzlich anderen Job haben die Marketenderinnen, welche auch heute aus keiner Musikkapelle mehr wegzudenken sind. Diese kümmern sich mit edlen Tropfen in den vollgefüllten Schnapsfässern (auf gut tirolerisch „Panzerla“) um das Wohl der Gäste.
Das Dorfleben –
Der zweite Blick
Die Tischler bauen oder schneiden an den Stationen etwas zusammen, während die Vogelhändler an den Stationen ihre Vögel füttern und gut aufpassen, dass diese ihnen nicht entwischen.
Die Wahrsager versuchen sich darin, den Leuten an den Stationen ihre Zukunft vorherzusagen und die Wanderkrämer verkaufen ihre Kleinigkeiten und singen dabei traditionelle Krämerlieder.
Vom Wirtspaar wird an den Stationen Schnaps oder Wein ausgeschenkt, während die Zigeuner tanzen und Fotos machen.
Die Zimmermänner planen an den Stationen neue Projekte mit Zirkel, Schraubzwingen und Winkeln.
Das Leben der „Karner“
„Karner“ bezeichnen im Volksmund nicht sesshafte Einheimische. Sie wurden in der Vergangenheit wie Roma und Sinti verfolgt. Das Wort „Karner“ wird in Tirol heutzutage oftmals als Schimpfwort benutzt.
In die Gruppe der „Karner“ fallen die Pfannenflicker und Scherenschleifer. Die Pfannenflicker (flicken bedeutet auf tirolerisch reparieren) reparieren an den Stationen ihre Pfannen und die Scherenschleifer machen ihre Werkzeuge wieder scharf und versuchen dabei Funken zu erzeugen.
Weiters gehen eine Musikantin, welche auf Ihrer Ziehharmonika spielt und eine Köchin die für ordentlichen Rauch sorgt, beim Umzug mit. Weitere Teilnehmer kümmern sich darum, dass genügend Schnaps an die zahlreichen Besucher ausgeschenkt wird.
Die wichtige Aufgabe der Praxer
Die Praxer bleiben beim Baum und achten darauf, dass dem Baum, den Teilnehmern und natürlich den Zusehern nichts passiert.