Fisser Blochziehen – Ein Jahr danach – Der Rückblick
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Ein Jahr danach -
Der Rückblick aus der Bärensicht
Heute: Montag, der 28.01.2019 – ein Jahr danach. Aus vielen Köpfen ist das Fisser Blochziehen schon wieder entwichen. Der Alltag hat sich wieder eingeschlichen. Doch wir möchten euch noch einmal ins „Blochziehen-Leben“ mitnehmen und einen Blick zurückwerfen. Dafür habe ich Markus Schmid zum Interview gebeten. Er war der Bär, die Leitfigur des Blochziehens 2018.
Man kann getrost sagen, dass Markus „auffällt“. Das hat jedoch nichts mit seiner Art oder seinem Benehmen zu tun. Es liegt an seiner Körpergröße. 2 Meter und 5 Zentimeter misst der sympathische Fisser und ist damit auch in einer Menschenmenge meist recht einfach zu finden.
Der Start:
Das Blochbaumholen
Christoph: Das Blochziehen beginnt im Oktober, wenn der Blochbaum aus dem Fisser Wald geholt wird. Du warst natürlich auch dabei. Erzähl uns etwas über den Ablauf.
Markus: Rund 40 Fisser Männer gehen an einem Tag im Oktober in den Wald um den Blochbaum, einen mächtigen Zirbenstamm, zu holen. Dieser wird vom Waldaufseher ausgesucht und spendiert. Ein Mitarbeiter der Agrargemeinschaft schneidet den Baum schlussendlich um. Dann wird er in zwei Teile zerlegt und ins Dorf transportiert. Der erste Teil auf einem LKW und der zweite Teil des Baumes wird mit einem Traktor ins Dorf gezogen. Gelenkt wird der Stamm von Hand. Dafür braucht es immer mindestens vier Männer.
Die Fisser Frauen -
die Heldinnen hinter den Kulissen
Christoph: Beim Fisser Blochziehen dürfen nur Fisser Männer mitmachen. Aber ohne die Frauen würde, wie so oft im Leben, nichts funktionieren. Welche Aufgaben erledigen die Frauen?
Markus: Die Frauen bereiten unter anderem die Kostüme vor, übernehmen das Schminken der Teilnehmer und kümmern sich um die Verpflegung. Im letzten Jahr wurde beispielsweise das Kostüm vom Miasmann von Grund auf neu gemacht. Eines ist sicher: Beim Umzug nehmen nur Männer teil, aber ohne unsere Frauen würde nichts gehen.
Christoph: Wie viele Fisser und Fisserinnen benötigt es, um das Blochziehen abwickeln zu können?
Markus: Insgesamt sind wir rund 300 Beteiligte. Bei 1.000 Einwohnern ist das fast jeder dritte Einwohner. Nicht zu vergessen: Die Fisser Kinder bis 15 Jahren dürfen beim Blochziehen der Erwachsenen noch nicht mitmachen.
Der Fisser Bürgermeister schreitet zur Tat...
Christoph: Nach dem Umzug kommt der große Auftritt des Fisser Bürgermeisters. Am Fonnes wird der Blochbaum versteigert. Um wie viel wurde der Blochbaum 2018 versteigert und was passiert mit dem Geld bzw. dem Baum?
Markus: Der Baum wurde um € 17.600,00 an den Samnauner Architekten Hansjörg Kolednik versteigert. Was der Sieger der Auktion mit dem Baum macht, ist ihm überlassen. Verbrennen wird er ihn hoffentlich nicht.
Ein Gewinner hat beispielsweise eine Zirbenstube in seinem Hotel aus dem Blochbaum gemacht. Diese ist wirklich wunderschön geworden.
Den Erlös bekommt der Fisser Blochbaumverein. Er wird in neue Gewänder und Masken investiert. Ein Teil wird an die Fisser Vereine verteilt.
Christoph: Danke Markus für das Gespräch. Wenn man das so mitbekommt, freut man sich schon auf das nächste Fisser Blochziehen, welches am 30. Jänner 2022 stattfinden wird.
Markus: Vielen Dank und ein großes Dankeschön nochmals an alle Beteiligten, die solch eine Veranstaltung überhaupt möglich machen. Auch ich freue mich schon darauf, 2022 wieder dabei sein zu dürfen.