Voller Einsatz für den Nightflow: Hinter den Kulissen der Skishow in Fiss
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Countdown
Es ist kurz nach acht Uhr abends, in wenigen Minuten fällt der Startschuss zum wöchentlichen Nightflow, der Skishow in Fiss. Trotzdem bleibt Daniel Frizzi ganz entspannt. „Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team“, lacht er. „Vor der allerersten Show in dieser Saison war das ganz anders“, gibt er zu. „Da war ich – und eigentlich wir alle – sehr nervös. Die allererste Probe im Dezember war grauenvoll, nichts hat geklappt, die erste Generalprobe lief dann super. Da haben wir die finale, zweite Generalprobe kurzerhand abgesagt, um unser Glück nicht überzustrapazieren.“ Der 28-Jährige behält bei der Skishow den Überblick – beruflich und mit voller Begeisterung. „Der Nightflow wird von der Skischule Fiss-Ladis und den Bergbahnen Fiss-Ladis gemeinsam organisiert und veranstaltet. Ich bin seitens der Bergbahnen verantwortlich“, sagt er. Jede Saison hat die Skishow ein neues Motto. „Rock the Snow“ war es im Winter 2022/2023, für diese Saison und die neue Show mit dem Titel „The Eagle Returns“ wurde eifrig geplant. „Wir besprechen eigentlich schon im Winter während der Shows, was wir nächstes Jahr zeigen möchten“, sagt Daniel.
Der lange Weg von der Idee zur ersten Show
Der kreative Kopf hinter dem Nightflow ist Eva Stark, die Leiterin des Kinder- und Anfängerbereichs der Skischule Fiss-Ladis. Sie war lange Zeit selbst im Demo-Team und hat von Beginn an bei der Entwicklung der Show mitgearbeitet. „Irgendwann habe ich die Leitung dann übernommen“, sagt sie. Für jede Show werden von Eva und dem Kreativteam – zu dem auch Daniel Frizzi gehört – unzählige Stunden Arbeit investiert. „Der Nightflow ist von der Planung her sehr umfangreich und es dauert lange, die Idee in ein fertiges Regiebuch zu verwandeln. Viele Leute sind gleichzeitig am Hang, die müssen koordiniert werden, dazu muss die Musik abgestimmt werden, die Drohnen passend fliegen, das Feuerwerk zeitlich perfekt ausgelöst werden“, erzählt sie. Eva ist bei jeder Show selbst vor Ort und gibt die Kommandos. „Mir macht das riesigen Spaß“, sagt sie – und ist schon wieder weg, es gibt viel zu tun an diesem Abend.
Neben den Springern sind die Skifahrer die größte Gruppe, alle diese Teilnehmer gehören zur Skischule Fiss-Ladis. Manche sind Teil des eingespielten Demoteams, die mit gekonnten Schwüngen die Pisten hinab wedeln und geschickt Kurve um Kurve ziehen. Andere, so wie Hermann, bringen Relikte aus der Vergangenheit mit – in diesem Fall Skier und Outfit aus den 1960ern. „Es ist gar nicht so einfach, diese alten Ski zu fahren“, lacht der Skilehrer. „Aber nach einem Tag üben klappt es.“ Zu den Highlights der Show zählt seit der letzten Wintersaison der Drohnenflug von insgesamt 50 Drohnen – alle gesteuert von nur einem Tiroler Piloten. Sie zaubern, je nach Anlass, sogar Herzen am Valentinstag in den Nachthimmel.
Üben, üben, üben:
Im Dezember wird es ernst
Bevor die Show perfekt sitzt und Ende Dezember mit dem Auftaktevent die neue Nightflow-Saison eingeläutet werden kann, muss natürlich viel geübt werden: Die Teams – von den Skilehrern bis zu den Skiglidern oder Mountainbikern - treffen sich einzeln, um ihre Choreografien zu trainieren, dann gibt es drei gemeinsame Probedurchgänge im Dezember. Dazu kommt die Arbeit des Technikteams, die sich schon ab Herbst und vor den ersten Shows dann fast täglich treffen, um Licht, Musik, Feuerwerk und Drohneneinsätze perfekt abzustimmen. „Kurz vor der ersten Show ist mir dann noch eingefallen, dass ich gerne eine Kiss Cam wie bei Sportevents hätte“, lacht Daniel. „Da habe ich mir selber ein bisschen Stress gemacht, aber dieses Extra kommt gut an.“ Die positive Resonanz aus dem Publikum ist es auch, was Daniel Frizzi und die Nightflow-Mannschaft jede Woche aufs Neue motiviert. „Ich stehe bei jeder Show im Publikum und man merkt einfach, dass die Zuschauer eine Riesen-Gaudi haben“, so Daniel.
20 Jahre Nightflow in Fiss
Die Skishow feiert in dieser Saison ihr 20-jähriges Jubiläum: In dieser Zeit hat sich die Veranstaltung von der kleinen Vorführung mit aufblasbarer Leinwand zum großen Spektakel entwickelt, das jede Woche bis zu 2000 Zuseher anzieht. Dazu gehören nicht nur Gäste, sondern auch viele Einheimische, für die ein Besuch der Skishows in Serfaus-Fiss-Ladis zum Fixpunkt gehört. Die Crew rund um Daniel Frizzi und Eva Stark geht auch selbst immer wieder auf Inspirationsreise, um sich Ideen für nachfolgende Nightflows zu holen. „Letztes Jahr waren wir sogar in Prag“, erzählt Daniel. Die Skishow im benachbarten Serfaus gehört natürlich ebenfalls zum Pflichtprogramm. „Es ist selten, dass eine Region gleich zwei hochqualitative Shows bietet.“