Frühheu. Heuer und früher.
- Berge erleben
- Sommer


Emil Kammerlander ist im Winter Skilehrer, im Sommer Baggerfahrer und Bergbauer mit Herz. Immer. Seine Leidenschaft gilt der Natur, der Tradition und dem Heu. Gerade jetzt gibt es für Emil wieder viel zu tun, denn es ist Frühheu-Zeit. „Normalerweise mäht man zweimal im Jahr“, erklärt der Bauer aus Fiss. Im Tal ab Juni, auf den Bergwiesen Ende Juli, Anfang August. „Und dann kommt bald schon der zweite Heuschnitt.“
Emil Kammerlander ist einer, der für die Mäharbeit geboren wurde: „Ich mähe schon mein ganzes Leben. Früher habe ich meinen Eltern geholfen. Das war viel Arbeit und natürlich wollte ich als Junge lieber etwas Anderes machen.“ Denn „intia“ (eintun), wie es Emil im Tiroler Dialekt nennt und damit das Einarbeiten von Heu meint, kann man nur bei schönem Wetter. Also genau dann, wenn sich andere im Freibad abkühlen, in der Sonne liegen und nichts tun. Meist hilft die ganze Familie zusammen. „Irgendwann habe ich die Bauernschaft von meinem Vater übernommen und jetzt mache ich das seit über 20 Jahren.“ Mit seiner Zweitarbeit als Baggerfahrer kann er das Mähen auf den Feldern gut verbinden. Im Gegensatz zu anderen: „Viele müssen sich für das Mähen extra Urlaub nehmen, da es viel Zeit und Kraft erfordert.“
Weil das Heu nur bei gutem Wetter gemacht wird, damit es nach dem Mähen schnell trocknet, arbeiten die Bauern in gleißender Hitze. Mit dem Mähen ist die Arbeit aber noch nicht getan. Das Heu muss abtransportiert werden. Das ist im bergigen Gelände eine Herausforderung, die Geschick, Fingerspitzengefühl und Ausdauer braucht.
Im Tal wurde das Heu früher auf großen Wägen von Lasttieren abtransportiert. Heute verwenden die Bauern meist Pressen, die vom Traktor gezogen werden und das Heu zu Ballen formen.